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Kolumne 1.152 vom 21.07.2025: So notwendig wie vor 60 Jahren21.07.25 (von maj) Auch sechs Jahrzehnte nach Gründung der Black Panther Party liegt die Geschichte des schwarzen Widerstands in den USA zu sehr im Verborgenen. Dabei sind die Probleme genauso real wie 1966.
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 166 vom 21. Juli 2025: Bitte HIER klicken! So notwendig wie vor 60 Jahren »Das SNCC arbeitet heute im Norden und Süden an Programmen zur Wählerregistrierung und zur unabhängigen politischen Organisierung. An einigen Orten wie Alabama, Los Angeles, New York City, Philadelphia und New Jersey ist bereits eine unabhängige Organisation unter dem Symbol des schwarzen Panthers im Entstehen begriffen. Die Gründung einer landesweiten Black Panther Party ist zwingend. Der Aufbau wird Zeit brauchen, und es ist noch viel zu früh, um ihren Erfolg vorherzusagen. Wir haben keinen unfehlbaren Masterplan und erheben keinen Anspruch auf exklusives Wissen darüber, wie der Rassismus besiegt werden kann. Verschiedene Gruppen werden auf ihre jeweils eigene Weise daran arbeiten. Das SNCC kann nicht die gesamte Strategieplanung zum Erlangen der Selbstbestimmung ausarbeiten, es kann jedoch an dem Problem arbeiten, indem es schwarzen Gemeinschaften hilft, ihre Bedürfnisse zu definieren, ihre Stärken zu erkennen und auf einer Reihe von Wegen aktiv zu werden, die sie selbst wählen müssen. Ohne schon alle Antworten zu kennen, kann es das grundlegende Problem der Armut angehen. Im Bezirk Lowndes County verfügen 86 weiße Familien über 90 Prozent des Landbesitzes. Wo sollen Schwarze dort Arbeit finden? Wie sollen sie ihr Geld verdienen? Es muss eine Umverteilung von Land und Geld geben!« Das war ein Zitat aus dem Buch »Stokely Speaks: From Black Power Back to Pan Africanism«, das ursprünglich im April 1965 im Verlag Vintage erschien. Tatsächlich waren es die Bemühungen des SNCC in Lowndes County, Alabama, die Huey dazu inspirierten, den Namen »Black Panther Party« zu verwenden. Aber das ist nun schon 60 Jahre her. Man kann mit Sicherheit sagen, dass ein Großteil der Geschichte von Hueys Partei nach wie vor im Verborgenen liegt. Das ist kein Spruch, sondern eine Tatsache. Vor einem Jahr erhielt ich eine Fülle von Briefen von Collegestudenten, die mein Buch »We Want Freedom: A Life in the Black Panther Party« gelesen hatten. Das waren Dutzende von Briefen von Menschen unterschiedlichster ethnischer Herkunft, von denen fast alle ihre Erschütterung und Überraschung zum Ausdruck brachten – nicht nur über die unbekannte Geschichte der Partei, sondern über die Geschichte des Widerstands der Schwarzen insgesamt. Eine Leserin, Shanara P., schrieb: »Die meisten Fakten, die Sie in Ihrem Buch beschrieben haben, wurden an den Schulen, die ich besucht habe, nie gelehrt.« Ein anderer Student, John M., schrieb: »Ich fühle mich betrogen, weil ich von solchen Geschichten zum ersten Mal höre.« Als Autor und Historiker habe ich mich natürlich über solche Zuschriften gefreut, aber als ehemaliges Mitglied hat es mir die Augen darüber geöffnet, wie unsichtbar die Partei im Laufe der Zeit geworden ist. Aber warum sollten wir überrascht sein? Was haben wir erwartet? Ja, es sind 60 Jahre vergangen, aber die Probleme, mit denen schwarze Menschen konfrontiert sind – menschenunwürdige Wohnverhältnisse, mangelhafte Bildung, rassistische Killercops, unfaire Gerichte, Arbeitslosigkeit – sind heute genauso real wie 1966. Der Kampf geht weiter. |
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