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Erste Reaktion der Gefängnisleitung auf öffentlichen Druck

27.08.03 (von ivk) Am vergangenen Freitag wurde Mumia Abu-Jamal von einem Anstaltsarzt untersucht, nachdem das Hochsicherheitsgefängnis SCI Greene mit Anrufen eingedeckt worden war. Seine gesundheitliche Situation ist ein deutlicher Hinweis darauf, daß Mumia Abu-Jamal seit 22 Jahren im Todestrakt sitzt – die Zeit zur Durchsetzung seiner Freilassung ist überreif

Nach öffentlichen Protesten und besorgten Anrufen in der Zentrale des Hochsicherheitsgefängnisses SCI Greene in Waynesburg, Pennsylvania, ist Mumia Abu-Jamal am vergangenen Freitag von einem Anstaltsarzt untersucht worden. Dieser kam zu dem Ergebnis, die schmerzhaften Schwellungen und farblichen Hautveränderungen beider Füße seien auf zu straff angelegte Fußfesseln zurückzuführen. Jamal werden Fußfesseln und Handschellen angelegt, sobald er seine Zelle verläßt.
Weder Mumia Abu-Jamal noch das Komitee der Angehörigen und Freunde in Philadelphia sind aber mit der medizinischen Untersuchung zufrieden, da sie nur rein äußerlich durchgeführt wurde und die generell krankmachenden Haftbedingungen wie drastische Bewegungseinschränkung, soziale Isolation, emotionaler Streß und minderwertige Ernährung nicht mit einbezogen wurden. Erfahrungsgemäß werden auf diese Weise viel zu oft scheinbar harmlose Erkrankungen nicht rechtzeitig als gefährliche Zusammenballung von diversen Faktoren erkannt und entsprechende medizinische oder therapeutische Maßnahmen ergriffen.

Weiterhin sind Anrufe bei der Gefängnisleitung sinnvoll
Das Komitee hat nun durch seine Sprecherin Pam Africa dazu aufgefordert, weiterhin unter der Telefonnummer 001-724-852-2902 von der Gefängnisleitung die Zulassung eines unabhängigen Mediziners zu fordern.
Tagsüber: Superintendent Folino
Nachts: Captain Hall

Nach der ersten Welle von Anrufen reagierte man dort gereizt bis reserviert und ließ durch die Pressesprecherin Sharon D'Eletto verbreiten, man habe erst durch die vielen Anrufe erfahren, daß Jamal gesundheitliche Beschwerden habe. D'Eletto sagte, externe Ärzte könnten nur zugelassen werden, wenn der Gefangene über gravierende gesundheitliche Beschwerden klage und das umfangreiche Antragsverfahren absolviert habe. »Mr. Jamal hat einen solchen schriftlichen Antrag nicht gestellt«, so die Pressesprecherin knapp.
Pam Africa hingegen betonte, Jamal, der sich in natürlichen Heilverfahren auskenne, habe seit einiger Zeit versucht, wenigstens Knoblauch zur Linderung seiner Beschwerden zu erhalten. Knoblauch habe bekanntlich eine große Heilkraft, wirke entzündungshemmend und sorge für einen besseren Blutfluß. Da die Anstaltsleitung dies bisher verweigerte, wird das Gefängnis derzeit mit Postsendungen der Unterstützerbewegung eingedeckt, die Knoblauchzehen und Grünen Tee enthalten. Die Anstaltsleitung ergreift deshalb nun keine medizinischen, sondern Maßnahmen anderer Art. Sharon D'Eletto: »Sendungen mit Knoblauch, die Namen und Adresse enthalten, schicken wir postwendend an den Absender zurück.«

Pam Africa empfahl denjenigen, die sich telefonisch an die Knastleitung wenden, dabei die Forderung nach Untersuchung durch unabhängige Mediziner in den Mittelpunkt zu stellen, aber auch zu fragen, wieso es für die Leitung des SCI Greene nicht denkbar ist, so etwas Banales wie die Versorgung mit Knoblauch oder anderen Naturheilmitteln zu genehmigen.

Wer ebenfalls durch die Übersendung von Knoblauchzehen oder Grünem Tee seiner Besorgnis über die medizinische Versorgung von Mumia Abu-Jamal dokumentieren möchte, sende sein »Erste-Hilfe-Päckchen« an folgende Adresse (und er/sie beherzige dabei die oben erwähnte letzte Äußerung von Pressesprecherin D'Eletto!):

Mumia Abu-Jamal
c/o Superintendent Folino
SCI Greene
169 Progress Drive
USA-Waynesburg, PA 15370

Abschließend möchten wir noch darum bitten, die spärlichen Informationen, die wir über Mumia Abu-Jamals Gesundheitszustand haben, nicht in kleinliche öffentliche Debatten darüber zu verwandeln, ob beide Füße geschwollen sind oder nur einer, ob Schwellungen ein Hinweis auf Blutgerinsel sein können oder nicht, ob Knoblauch nun gerade der Weisheit letzter Schluß ist undsoweiter...
Tatsache ist, Mumia Abu-Jamal sitzt seit 22 Jahren im Todestrakt, und ganz offensichtlich hat er, der nie über seine persönliche Situation klagt und sich regelmäßig für andere Gefangene einsetzt, die an den Haftbedingungen krank werden, derzeit heftige gesundheitliche Probleme. Und deren Ursache ist unklar, auch wenn wir wissen, daß Knast und Isolation grundsätzlich krank machen.
Wenn wir also genau wissen wollen, was dort vorgeht, brauchen wir nur eins zu tun: Die Zulassung unabhängiger Mediziner zu fordern, die dann durch eine gründliche Untersuchung feststellen, was an den Symptomen dran ist und was aus medizinischer Sicht getan werden muß.
Darüberhinaus gilt weiterhin, daß die einzige Kur, die Mumia Abu-Jamals Lage wirklich grundlegend verbessert, die Durchsetzung seiner Freilassung ist.
Die Zeit dazu ist überreif.

IVK Bremen

 
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