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Kolumne 1.154 vom 4.08.2025: Festung Israel als Außenposten04.08.25 (von maj) Palästina ist für das US-Imperium und seine imperialistischen Apologeten nur eine kleine Randnotiz der Geschichte
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 178 vom 4. August 2025: Bitte HIER klicken! [Weitere Links zur Lage im Mai 2021 am Ende] Festung Israel als Außenposten All das ist wahr, aber die USA hassen Palästina nicht. Die Wahrheit ist viel schlimmer, weil völlige Missachtung vernichtender ist als Hass. Palästina, seine Bevölkerung, seine Geschichte, seine Kultur, seine Kunst, seine Poesie, selbst sein Land ist für das US-Imperium eine bloße Lappalie, ähnlich wie es Praxis des alten britischen Empires war, als es die Heimat, die Hoffnungen und Träume der Palästinenser mit kalter imperialer Arroganz beiseite schob. Imperien üben ständig eine globale Gewalt aus, denn ihre Herrschaft ist nichts anderes als die völlige Verletzung der Rechte anderer Völker – die eigentliche Wurzel der Gewalt. Sie verletzt die menschliche Seele, die sich nach Freiheit sehnt. Palästina wurde aus einem einzigen Grund in das Elend eines Labyrinths von Ghettos im Nahen Osten gedrängt: um die Errichtung eines kolonialen Außenpostens zu ermöglichen, von dem aus Großbritannien – und später die USA – Macht in einer Region ausüben konnten, die den größten Schatz der Weltgeschichte barg: Erdöl. Der fossile Brennstoff wurde zum Leuchtstoff der Londoner Straßenlaternen, versorgte die Fabriken der Vereinigten Staaten mit Energie und verhalf dem Industriezeitalter zur Blüte. Es brauchte eine Schildwache, um diese wertvolle Ressource zu schützen. Es brauchte einen scharfen Kettenhund direkt in dieser Nachbarschaft. So kam als Außenposten die Festung Israel ins Spiel. Palästina ist für das US-Imperium und seine imperialistischen Apologeten nur eine kleine Randnotiz der Geschichte. Das Leid seiner Bevölkerung, die Qualen und Demütigungen, die sie ertragen muss, kümmern das Imperium nicht einen Deut. Doch bei Millionen von Menschen in Europa, Afrika, Asien und Amerika öffnet die ungerechte und grausame Behandlung durch die Zionisten weltweit die Herzen. Aus den schwerwiegenden Verlusten des palästinensischen Volkes entspringen die Früchte der Solidarität, die uns verbindet, von Mensch zu Mensch, von Unterdrückten zu Unterdrückten. Indem die Grausamkeiten des Imperialismus zunehmen und Wut und Abscheu hervorrufen, wachsen auch die Kräfte der Solidarität unter der Mehrheit der Menschen dieser Welt. Diese Kolumne schrieb Mumia Abu-Jamal bereits im Mai 2021, doch sie fand außer auf dem panafrikanischen US-Portal Hood Communist keine Verbreitung und wurde so auch nicht ins Deutsche übersetzt. Anlass für den Beitrag war die damals schlimmste militärische Eskalation in den Gebieten Palästinas seit dem Gazakrieg von 2014. Amnesty International schrieb, sie sei »mit offensichtlichen Kriegsverbrechen und möglichen Verbrechen gegen die Menschheit« einhergegangen. Zu den »rechtswidrigen Angriffen Israels gehörten auch gezielte Luftschläge gegen medizinische Einrichtungen und medizinisches Personal«. Die »rechtswidrige Blockade des Gazastreifens« habe »die humanitäre Krise verschärft«. In Gaza wie im Westjordanland sei es zu »Zwangsräumungen, willkürlichen Festnahmen, Folter und anderen Misshandlungen« gekommen, »die fast immer straffrei blieben«. Israels systematische Diskriminierung von Palästinensern »in Israel und in den besetzten palästinensischen Gebieten« sei »dem völkerrechtlichen Verbrechen der Apartheid gleich«. Abu-Jamals Text spiegelt die damals schon weltweite Solidarität mit Palästina wider, ist aber auch ein Beleg dafür, dass der Genozid in Gaza eine Vorgeschichte hat, die lange vor dem 7. Oktober 2023 begann und schon 2021 eng mit dem Namen Benjamin Netanjahu verbunden war. (jh) Weitere Links: Heftiger Beschuss Washingtons Sorgen |
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