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Kolumne 1.118 vom 26.02.2024: Seifenoper politischer Interessen

26.02.24 (von maj) Selten war das Auftreten von Politikern bürgerlicher Parllamente so unterwürfig wie in diesen Zeiten

Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 48 vom 26. Februar 2024: Bitte HIER klicken!

Seifenoper politischer Interessen
Was kann frustrierender sein, als Politiker bei dem zu beobachten, was sie tun oder sagen? Als schauten wir uns eine Seifenoper an, sehen wir oft dabei zu, wie sie ihre politische Performance abliefern, wie sie im Grunde schauspielern und Dinge dahersagen, an die sie in Wirklichkeit nicht glauben.

Dies gilt insbesondere im Zeitalter der sozialen Netzwerke und der Kabelkanäle, die ihr jeweils spezielles Publikum versorgen. Es mag stimmen, dass wir den Politikern zusehen und zuhören, aber in Wahrheit sind sie uns fremd. Sie werden oft durch das Geld motiviert, das ihr spezielles Publikum ihnen spendet. Aber weitaus häufiger werden sie von Angst getrieben, wie der Fall des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und seiner bedrohlichen Lakaien mit bemerkenswerter Klarheit zeigt.

Trump wird vielleicht nicht unbedingt gewählt, aber er schafft es, Konkurrenten bei den Vorwahlen seiner Partei zu verdrängen. Aus Angst vor ihm verbeugen sich Politiker und weichen buckelnd zurück wie Bauern vor ihrem Gutsherrn. Sie zeigen sich dienstbeflissen gegenüber ihrem politischen Herrn und Meister, als ob ihr politisches Leben von seiner Gunst abhinge. Sie sprechen ein wohlklingendes, aber falsches Lob über ihn aus, aber hinter seinem Rücken machen sie sich lustig über ihn. Selten war das Auftreten von Politikern so unterwürfig. Und so falsch, wie ihre zur Schau gestellte Gunst ist, so falsch ist auch ihr Hass, denn auch der ist nichts weiter als eine mit gebleckten Zähnen gespielte Vorstellung.

Wie der französische Politiker und Historiker Alexis de Tocqueville (1805–1859) schon vor fast 200 Jahren feststellte: »Wenn es um politische Parteien geht, ist ihre Antipathie nur allzu real.« De Tocqueville, der die Vereinigten Staaten von Amerika in den 1830er Jahren bereiste, schrieb in seinem Werk »Über die Demokratie in Amerika« folgendes: »Die Union wird von Parteien gefährdet, deren Politik nicht auf abstrakten Prinzipien, sondern auf temporären Interessen beruht. Aus diesen unterschiedlichen, über die Provinzen eines riesigen Imperiums verbreiteten Interessen konstituieren sich jedoch eher rivalisierende Nationen als Parteien.«

 
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