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Kolumne 1.094 vom 6. März 2023: Sicherheit dereguliert

06.03.23 (von maj) Ursache der Eisenbahnhavarie in East Palestine (Ohio/USA) : das Spardiktat von Politik und Privatunternehmen geht vor Sicherheit ujnd steht im Widerspruch zu horrenden Kriegsausgaben der US-Regierung in der Ukraine

Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 55 vom 6. März 2023: Bitte HIER klicken!

Sicherheit dereguliert
Ein Güterzug rast durch die kühle Winterluft, seine Räder drehen sich auf eisernen Schienen, bis aus Funken Flammen werden, und im Bruchteil eines Augenblicks wird eine Ortschaft im Westen Ohios zum jüngsten Schauplatz einer von der Eisenbahn ausgelösten Chemiekata­strophe. Denn einige der Waggons enthielten Vinylchlorid, das sich entzündete und dunkle Giftwolken in den frühen Morgenhimmel stieß. Die betroffene US-Kleinstadt namens East Palestine verzeichnete danach einen weiteren Ausbruch – einen von panischer Angst und himmelschreiender Wut.

Wie konnte es zu einer solchen Katastrophe kommen? Eine Möglichkeit ist, dass Politiker, die es ihren Wählern recht machen wollen, die Steuern senken. Klar, was dann passiert: Deregulierung – dabei kommt es stets zur allseits beliebten Senkung staatlicher Ausgaben. Richtig? Die andere Möglichkeit: Deregulierung, das Lieblingsthema der sogenannten Konservativen, führt auch zu Kürzungen in einem anderen Bereich – der Sicherheit. Das Desaster, das East Palestine heimgesucht hat, wird den Bewohnern über Generationen hinweg zumindest Herzklopfen und tiefe Sorgen bereiten. Wie viele Kopfschmerzen, Krebserkrankungen, ja sogar jetzt noch unbekannte Krankheiten können von diesem enormen Chemieunfall herrühren? Niemand weiß das wirklich.

Deregulierung verursacht unnötige Katastrophen. Sie bedeutet, wie es in der Redewendung heißt, am falschen Ende zu sparen. Oder anders gesagt: Fehlentscheidungen in kleinen Angelegenheiten können zu großen Verlusten führen. Und sie können Leben kosten.
Übersetzung: Jürgen Heiser

Der Besuch von US-Präsident Joseph Biden in Kiew (Ukraine) am 20. Februar 2023 habe »die Menschen in der Nähe von East Palestine (Ohio) schockiert, die von der Entgleisung eines mit Giftstoffen beladenen Zuges am 3. Februar erschüttert worden waren«, berichtete die US-Zeitung Workers World am 2. März. Ein Zug mit 150 Güterwaggons der Eisenbahngesellschaft Norfolk Southern war aufgrund eines Achsbruchs ins Schlingern geraten. Gefährliche Chemikalien wie das krebserregende Vinylchlorid hatten sich dabei entzündet. Anwohner klagten danach über rätselhafte Hautausschläge, Verätzungen in Mund und Hals bis hin zu Bluthusten und Erbrechen. Auch sei »eine große Anzahl verendeter Vögel, Fische und anderer Tiere« gefunden worden.

Was die dortige Bevölkerung an Bidens Haltung schockierte, war seine Reise in das Kriegsgebiet, um der Regierung von Wolodimir Selenskij die weitere Unterstützung von USA und NATO zuzusichern, während die US-Behörden und das Norfolk-Southern-Management zu Hause die Eisenbahnkatastrophe 14 Tage lang verschwiegen oder kleinredeten. Die Washingtoner Tageszeitung The Hill zitierte die Reaktion des Bürgermeisters von East Palestine, Trent Conaway, auf Bidens Kiew-Reise am 21. Februar mit den Worten: »Das war der größte Schlag ins Gesicht, der uns zeigt, dass wir ihm egal sind.« (jh)

Siehe auch: Link zum Artikel »Giftwolken über East Palestine, Ohio« in junge Welt Nr. 41 vom 17. Februar 2023: Bitte HIER klicken!

 
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